Sonntag, 25. August 2013

UPDATE: XBMC: Filme ruckelfrei - die richtigen Einstellungen

Die Konfiguration von XBMC in Verbindung mit dem Grafikchiptreiber und den automatischen Bildverbesserungsfunktionen moderner TVs kann ganz schön tricky sein. Damit sich die verschiedenen Parteien nicht in die Quere kommen, trotzdem jeder Film nicht ruckelt und das Bild so aussieht und wirkt, wie es vom Regisseur beabsichtigt wurde, gilt es einige grundlegende Einstellungen zu tätigen.


TV:
- HDMI-Eingang in den PC-Modus bzw. 1:1 Pixel, Just Scan Verfahren einstellen.
- Alle automatischen Bildverbesserungsfunktionen ausschalten: Dynamischer Kontrast, Dynamische Farbe, Truemotion, etc. mit Ausnahme von Local Dimming
- Overscan deaktivieren, falls Option vorhanden
- 24p Wiedergabe aktivieren: True 24p, Echtes Kino (LG), etc.

Grafiktreiber ATI Catalyst:
- Over-/Underscan deaktivieren: Das CCC speichert diese Einstellung für jede Frequenz wie 24h, 23h, 60h etc, separat. Daher muss für jede Frequenz die Over-/Underscan Option jeweils separat eingestellt werden.
- Stellen Sie danach die Auflösung und Frequenz am besten auf 1920x1080@60hz

XBMC unter System oder Video
- VSync aktivieren: Verhindert Tearing
- Benutze Vollbildfenster anstatt echtes Vollbild aus
- Bildwiederholrate anpassen ein: Damit wird jeder Film mit seiner richtigen Frequenz zum TV geschickt, ohne diese Option hat fast sämtliches Material Framedrops und/oder Ruckler.
- Synchronisierte Wiedergabe zur Anzeige aus
- Evtl. dann noch bei der Wiedergabe in den Videooptionen den Bildschirm kalibrieren.

Diagnose & Überprüfung:
- Drücken Sie in XBMC während der Filmwiedergabe die Taste "o". Oben auf der zweiten Zeile sehen Sie dann unter DROP ob Frames ausgelassen wurden.
Wenn dieser Wert immer wieder steigt, liegt ein Problem bzw. Ruckeln vor.
- Wichtig ist, dass Sie diesen Test mit verschiedenem Material durchführen, also nicht nur 24p Material sondern auch 25p usw. damit Sie erkennen können wo es hakt.

FAQ:
Wenn ich einen Film auf meinem PC anschaue (1920x1080@60hz) ruckelt nie etwas.

Das meinen Sie nur. Wenn man es nicht kennt, älter und oder gewohnt ist, dann fällt einem das Ruckeln nicht auf, besonders nicht auf Bildschirmdiagonalen von 24 Zoll und kleiner.
---> Testen: Laden Sie auf http://www.cypheros.de/dvb.html die drei "Testbild mit Pendel 1920x1080" runter (23.976 fps, 24fps und 25fps). Spielen Sie diese nun im Fullscreen ab. Ändern Sie nun die Bildwiederholfrequenz Ihres Systems auf jeweils passende 23, 24 und 25hz und spielen Sie die Videos erneut ab.
Möglicherweise fällt es Ihnen immer noch nicht auf. Sie können das technisch bedingte Ruckeln aber sichtbar machen, wenn Sie den Media Player Classic Home Cinema benutzen und CTRL-J drücken. Die rote und grüne Linie müssen bestenfalls gleichauf, parallel oder sogar überlappend sein (sie zeigen an, wann das Frame erwartet wird und wann es wirklich angezeigt wird). Dies kann nur der Fall sein, wenn die Bildwiederholfrequenz des Monitors der des Videos entspricht oder ein vielfaches davon ist.


Dienstag, 13. August 2013

UPDATE: Windows 8 Speicherplätze / Storage Spaces FAQ für fortgeschrittene Benutzer

Leider haben es die Microsoft Software-Ingenieure beim neuen Windows 8 Feature Speicherplätze, oder Storage Spaces wie es im Englischen heisst, versäumt, einige einfache Schalter, Informationen oder Dokumentationen in die Windows 8 GUI einzubauen um das Handling für fortgeschrittenen User deutlich zu verbessern. Darum hier eine kleine FAQ.

Bei allen meinen Anleitungen gilt: Verwendung auf eigene Gefahr und  tun Sie es nur, wenn Sie wissen was Sie tun. Ich übernehme keine Verantwortung für Falschinformationen oder Datenverlust. 




Wie entfernt man zugewiesene physische Laufwerke oder Festplatten aus einem aktiven Speicherplatz bzw. Storage Pool wenn sie nicht mehr benötigt werden oder durch grössere Datenträger ersetzt werden sollen?

1. Im Windows 8 Startschirm powershell eintippen und die Windows PowerShell mit Administratorrechten starten.

2. Übersicht der physischen Datenträger aufrufen

get-physicaldisk

3. Datenträger die entfernt werden sollen in den Ruhestand schicken. Hiermit wird der schreibende Zugriff auf den Datenträger unterbunden und nur noch Lesezugriff gestattet.

set-physicaldisk -friendlyname "namedesdatenträgers" -usage retired

Neuen Status überprüfen:  get-physicaldisk

4. Fakultativ: Neue Festplatten über die GUI dem Speicherplatz hinzufügen. Mit dem Kommando
set-physicaldisk -friendlyname "namedesdatenträgers" -usage autoselect wird ggf. ein Datenträger aus dem Ruhezustand (retired) wieder aktiv gesetzt.

5. Übersicht der vorhandenen virtuellen Speicherplätze aufrufen

get-virtualdisk

6. Neubildung des Speicherplatzes bzw. Quorum anstossen (selbstverständlich bei Beibehaltung aller vorhandenen Daten)

repair-virtualdisk -friendlyname "namedesspeicherplatzes"

7. Status des Reparaturvorgangs überprüfen. Entweder über die GUI oder dann wieder mit der PowerShell:

get-storagejob

8. Auf Fertigstellung warten. Das kann sehr lange dauern. Danach können die nicht mehr benötigen Datenträger über die GUI entfernt werden. Keine Sorge wenn unter Umständen zunächst weniger freier Platz angezeigt wird als anzunehmen wäre. Mit der Zeit wird Windows den Storage Space im Hintergrund optimieren und es wird wieder mehr nutzbare Kapazität frei.

Hinweise: Beim entfernen und evtl. neu hinzufügen müssen genügend Datenträger übrig gelassen werden um den Speichertypanforderungen zu genügen. Also beim Resilienzyp Parität müssen es beispielsweise mindestens 3 im aktiven Status sein. Die verbliebenen Datenträger müssen gesamthaft mindestens soviel freien Platz haben, um die zu entfernenden Datenträger zu ersetzen.
Siehe auch Storage Spaces Frequently Asked Questions (FAQ) (TechNet Wiki) von Microsoft







Was bedeutet die Meldung: Warnung: Veraltet; Pool aktivieren bzw. Stale; enable pool

Aus irgendeinem Grund besitzen ein oder mehrere physische Datenträger nicht mehr die aktuellen Daten und sind somit asynchron mit dem Rest des Speicherpools. Oft sind kurzzeitige Verbindungsprobleme oder interne Kommunikationsfehler die Ursache, und in den meisten Fällen sind Datenträger davon betroffen die per USB angebunden sind.

Um den Fehler zu beheben empfiehlt es sich das System herunterzufahren und alle Anschlüsse und Kabel der betroffenen Datenträger zu überprüfen. Starten Sie danach das System neu. In den meisten Fällen sollte der Pool dann wieder synchronisiert und aktiviert sein.
--> Wenn der Fehler längerfristig bestehen bleibt, muss der Datenträger wahrscheinlich ersetzt werden. Sie können aber auch versuchen ihre Windows Speicherplätze mit ReclaiMe Storage Spaces Recovery zu reparieren.




Ich möchte aufgrund schlechter SMART Werte eine spezifische Festplatte aus einem Speicherpool entfernen. Wie finde ich heraus welche Seriennummer eine in den Windows 8 Speicherplätzen verwendete Festplatte hat bzw. wo sehe ich die Zuordnung FriendlyName zu SerialNumber?

Hierfür können Sie folgendes MiniScript in der PowerShell ausführen um eine Übersicht der hierfür nützlichsten Datenträgerinformationen zu erhalten.

Get-WmiObject -Namespace "root/Microsoft/Windows/Storage" -Class MSFT_PhysicalDisk -Property DeviceID, FriendlyName, Model, FirmwareVersion, SerialNumber, BusType | Format-Table DeviceID, FriendlyName, Model, SerialNumber, BusType

Die FirmwareVersion Funktion zeige ich hier absichtlich nicht an, damit der Platz reicht um die vollständige Seriennummer anzuzeigen. Spielen Sie selbst herum. Informationen zu weiteren möglichen und nützlichen Parametern erhalten Sie hier: MSFT_PhysicalDisk class.



Über Feedback, Kritik oder fortgeschrittene Informationen zu den Storage Spaces würde ich mich freuen.